Technikmeister:
„Wir waren ja auch schon mal so gut wie tot, damals, nach der Wende. Da kam der neue Intendant aus dem Westen, der wollte alles anders machen, und alles besser. Als der dann wieder weg war, hat er 62 Millionen Schulden hinterlassen.
Eines Morgens kamen wir ins Haus und der Pförtner hat uns ausgerichtet „Ihr seid alle entlassen."
Sagen wir „Ja, aber heute abend ist doch Vorstellung!"
„Wenn ihr weiterarbeiten wollt, müßt ihr so kleine Zettelchen ausfüllen, und euch alle neu bewerben."
Dann ist der Betriebsrat zusammengetreten, und hat dem Herren Intendanten klargemacht, daß das so nicht geht. Wenn der Intendant schon schlimm war, aber seine Geschäftsführerin, die Müller-Zuzler die war immer noch eine Zacken schärfer. Na und geraucht hat die! Morgens kam sie mit einer Stange Zigaretten unterm Arm und die hat ‘se den Tag über geraucht. Sogar im Zuschauerraum „Ich darf das!" hat sie gesagt.
Für die Premierenfeier hat er das Hans-Otto-Hotel gemietet, da haben dann alle getanzt, nur mit der Müller-Zuzler wollte keiner tanzen. Hat ‘se alleine getanzt, mit ihre gelben Finger.
Einmal sagten wir zu ihr „Wir brauchen noch zwei Putzmacherinnen." Fragt sie „Wozu brauchen wir Putzmacherinnen, wir haben doch eine Reinigungsfirma!" Soviel Ahnung hatte die vom Theater." |